Kurzbericht zu den Protesten in Halle am 20.07

Am 20.07 sind wir nach Halle gefahren, um den europaweit mobilisierten Aufmarsch der Identitären zu stören und wenn möglich zu verhindern.Wir waren mit Genoss*Innen aus Sülz, Brühl und Duisburg vor Ort. Ein wichtiger Grund die lange Reise zu machen war für uns, die antifaschistische Bewegung in Ostdeutschland konkret zu unterstützen.

In Sachsen-Anhalt hat die AFD bei der Landtagswahl 2016 aus dem Stand 24,3 % der Stimmen bekommen. Damit ist sie, als direkter parlamentarischer Ausdruck des Rechtsrucks, hinter der CDU zweitstärkste Kraft geworden. Das ist natürlich kein Grund zur Beruhigung: Die CDU (wie auch die SPD und die Grünen) setzt in weiten Teilen die Forderungen der AFD aktiv um. Die Aufrüstung von Frontex, der Ausbau der Bundeswehr, dass Einsperren von Menschen in Flüchtlingslagern, neue Polizeigesetze und die gezielte Kriminalisierung der linken Bewegung sind Ziele aller dieser Parteien.

Alles in Allem waren die Aktionen in Halle sehr erfolgreich. Die Identitären wurden vor ihrem Haus von Demonstrant*Innen eingekesselt, an vielen Punkten wurde die Route blockiert. Einige Identitäre wurden am Bahnhof von der Polizei festgesetzt, andere in ein Hotel verfrachtet. Uns hat überrascht, dass die Polizei an diesem Tag nicht viel Energie investiert hat. Mögliche Gründe dafür könnten die zeitgleiche Demonstration wegen der Ermordung eines CDU-Politikers durch Nazis in Kassel, die frische Überwachung der Identitären als Rechtsextreme und die anstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sein.

Entscheidend ist, dass wir uns von diesem Verhalten nicht täuschen lassen: Große Teile der Polizei sind rechts bis hin zu offen faschistisch mit Verbindungen zu den Identitären, rechte Aufmärsche werden beschützt und durchgesetzt. Die Polizei zeigt uns immer wieder auf welcher Seite sie steht, auch Halle war nicht frei von Polizeigewalt.

Konsequenter Antifaschismus geht nur gegen den Staat. Bis zum nächsten mal in Ostdeutschland.

Kurzbericht zu “Ende Gelände”

Wir haben zusammen mit der „Antifaschistischen Aktion Köln-Sülz“ und der „Aktion Brühl“ zu den Aktionstagen von Ende Gelände mobilisiert. Bei den Aktionen wurden wir von GenossInnen aus Duisburg und Süddeutschland unterstützt.

Wir haben schon in unserem Aufruf geschrieben, warum wir als antifaschistische Gruppe die Mobilisierung von Ende-Gelände unterstützt haben:

Für uns gibt es aus antifaschistischer Sicht gleich drei Gründe uns bei Ende Gelände einzubringen. Das eine ist die Aktionsform des massenhaften zivilen Ungehorsams. Aus unserer Perspektive ist das ein guter Ansatz, um viele Menschen in entschlossenen Protest einzubinden. Warum das bei Ende Gelände immer super klappt und in bspw. Duisburg nicht? Die Bedingungen sind andere, aber lernen können wir überall. Der zweite Grund ist die Weigerung, das Machtmonopol des Staates anzuerkennen. Das massenhafte Verweigern der eigenen Identität, weil wir uns nicht für unsere Überzeugungen verklagen lassen wollen, finden wir vielversprechend. Der dritte Grund ist, dass unser direkter Feind, die rechte und faschistische Bewegung, sich beim Thema Klimawandel sehr effektiv angreifen lassen. Die rechte Bewegung hat keine Antworten auf die soziale Frage, auf Wohnungsnot und Klimawandel. Das sind die Themen, wo wir antworten und die rechte Hegemonie brechen können.“ Continue reading “Kurzbericht zu “Ende Gelände””

+++ Ende Gelände Anreise +++

Für die Anreise zu Ende Gelände 2019 haben wir zwei öffentliche Anreisepunkte:

  1. Mittwoch um 17:00 an der alten Feuerwache, für alle die schon den Donnerstag auf den Camp verbringen wollen. Dort könnt ihr im Laufe des Tages unterschiedliche Angebote zur Aktionsvorbereitung wahrnehmen.
  2. Donnerstag um 7:00 am Kölner HBF (Richtung Dom, an der Bäckerei) für Frühausteher und Frühaufsteherinnen, die aus irgendwelchen Gründen am Mittwoch noch nicht anreisen konnten. Wir hoffen auch mit dieser Anreise bei der Vorbereitung dabei sein zu können, um auf Nummer Sicher zu gehen, fahrt mit der ersten Gruppe.

Bis dahin!

Zusammen kämpfen ist doch klar – Umweltkampf und Antifa!

Ein Klick auf das Bild und ihr bekommt das Plakat als PDF zum drucken.

Wir werden uns an den Aktionen von Ende Gelände im Juni 2019 beteiligen. Dafür organisieren mit der Aktion Brühl und der antifaschistischen Aktion Köln-Sülz mehrere Events.

Warum überhaupt ihr?

Eigentlich seit ihr auf der Website einer Antifa-Gruppe. Wie verbinden wir unsere “normalen” Aktivitäten gegen Faschisten mit Ende Gelände? Und das soweit das wir nicht einfach als politische Menschen dahin fahren, sondern als Organisation offene Treffen veranstalten, Plakate designen und kleben?

Für uns gibt es aus antifaschistischer Sicht gleich drei Gründe uns bei Ende Gelände einzubringen. Das eine ist die Aktionsform des massenhaften zivilen Ungehorsams. Aus unserer Perspektive ist das ein guter Ansatz, um viele Menschen in entschlossenen Protest einzubinden. Warum das bei Ende Gelände immer super klappt und in bspw. Duisburg nicht? Die Bedingungen sind andere, aber lernen können wir überall. Der zweite Grund ist die Weigerung, das Machtmonopol des Staates anzuerkennen. Das massenhafte Verweigern der eigenen Identität, weil wir uns nicht für unsere Überzeugungen verklagen lassen wollen, finden wir vielversprechend. Der dritte Grund ist, dass unser direkter Feind, die rechte und faschistische Bewegung, sich beim Thema Klimawandel sehr effektiv angreifen lassen. Die rechte Bewegung hat keine Antworten auf die soziale Frage, auf Wohnungsnot und Klimawandel. Das sind die Themen, wo wir antworten und die rechte Hegemonie brechen können.

Jeder Mensch, der sich von Ende Gelände und dem Umweltkampf ansprechen lässt, ist für die Faschisten ein verlorenes Potenzial.

Und außerdem lohnt sich antifaschistischer Kampf nicht mehr, wenn es keine Menschheit mehr gibt.

Offenes Treffen zur Vorbereitung am 10.06. in der alten Feuerwache

Am 10.06. wollen wir mit euch zusammen die Aktion vorbereiten, über den Aktionskonsens sprechen, die Anreise klären und einfach einen allgemeinen Überblick über alles Geplante geben. Wir wollen das offene Treffen als Teil der Mobilisierungsphase von und für Ende Gelände nutzen. Also sollen auch von hier aus noch weitere Aktionen im Vorfeld ausgehen.

Offenes Treffen zur Nachbereitung am 27.06 ebenfalls in der Alten Feuerwache

Weil zu jeder guten Aktion auch die Nachbereitung gehört, um es beim nächsten Mal noch besser zu machen, laden wir euch Ende Juni einfach nochmal ein. Aber: Wir werden nicht nur über vergangenes reden, sondern mögliche Aktionen im Juli vorbereiten. Also selbst wenn ihr nicht bei Ende-Gelände am Start sein könnt, kommt zum offenen Treffen!

mehr Infos zur Aktion selber: Ende-Gelaende.org

Kurzbericht zum Tag der deutschen Zukunft in Chemnitz

Wir sind am 1.6. neben vielen anderen AntifaschistInnen aus ganz Deutschland nach Chemnitz in Sachsen gefahren, um den “Tag der deutschen Zukunft” zu stören und unseren Protest auf die Straße zu tragen.

Wir wollen euch im Folgenden kurz vom Tag berichten und ihn ein bisschen politisch auswerten. Der “Tag der deutschen Zukunft” ist einer der größten von der außerparlamentarischen, nationalsozialistischen Rechten organisierte Aufmarsch in Deutschland. Er findet seit einigen Jahren mit jeweils mehreren hundert militanten Faschisten in verschiedenen Städten statt. Dieses Jahr haben sich die Organisatoren der faschistischen Kleinstpartei “Die Rechte” dazu entschieden nach Chemnitz zu mobilisieren. Sie wollten damit wohl an die rassistischen Ausschreitungen des letzten Jahr anknüpfen. Auch wir sind nach Chemnitz gefahren, weil wir es wichtig finden sowohl die ostdeutschen GenossInnen in ihrem harten alltäglichen Kampf gegen den Rechtsruck zu unterstützen. Aber auch unseren Protest gegen den Rechtsruck, der sich in Sachsen besonders heftig zeigt, und das neue sächsische Polizeigesetz praktisch zu machen. Gerade die Wahlerfolge der Alternative für Deutschland in Sachsen zeigen nochmal die Notwendigkeit antifaschistischer Arbeit. Am Tag selber beteiligten wir uns an der Gegendemonstration und anderen Gegenaktivitäten. Die Demo, etwa 1000 Menschen, begleitete den Naziaufmarsch und griff diesen mehrfach mit Böllern an. Ein Blockadeversuch scheiterte am Großaufgebot der Cops. Nachdem sich die Nazidemo aufgelöst hatte wurde mehrfach von Auseinandersetzungen zwischen Antifaschisten und abreisenden Nazis berichtet. Die Cops schützen die Nazis mit einer absoluten Übermacht an Spezialkräften, machten den ganzen Tag über im ganzen Stadtgebiet Jagd auf Linke und ließen unterm Strich mal wieder keinen Zweifel daran für welches Team sie an dem Tag aufgelaufen sind. Die Rechte brachte für ihre Demonstration etwa 270 Teilnehmer auf die Straße. Das ist für einen bundesweit organisierten Aufmarsch nicht besonders viel und lag wohl daran das sie weder einen Schulterschluss zum “3. Weg” noch zur Alternative für Deutschland geschafft haben und auch nicht an die Dynamiken des letzten Jahr in Chemnitz anknüpfen konnten.

Für uns zeigt der Tag das ein entschlossener Antifaschismus der sich vom Staat nichts bieten lässt wichtiger ist den je! Unterstützt die ostdeutschen GenossInnen in ihren Kämpfen! Organisiert euch gegen den Rechtsruck !

In den Wahlkampf eingreifen!

Die Aktion Brühl ist seit einiger Zeit in unserer Nachbarstadt aktiv und bekämpft dort rechte Veranstaltungen, faschistische Aktivitäten und aktuell den Wahlkampf der AFD. Wir haben uns dieses Mal an den Aktionen gegen den AFD-Stand beteiligt und ihn gegenüber den Passanten abgeschirmt. Die Aktion Brühl hatte darüber hinaus Flyer am Start, die über die Politik der AFD aufklären.

Die Mischung aus direktem Eingriff, also Einschüchterung der Rechten und Einbindung der Bevölkerung durch Diskussionen hat dazu geführt das der Wahlkampf erfolgreich gestört werden konnte. Gleichzeitig konnten wir unsere teilweise rabiate Aktion an die Menschen in Brühl vermitteln.

Auch wenn Brühl natürlich nicht mit Dörfern im Erzgebirge verglichen werden kann, ist es kein Geheimnis, dass antifaschistische Strukuren auf dem Land ein schwereres Leben haben als in Großstädten. Oft nutzen die Rechten die relative Ruhe auf dem Land um langsam aber sicher als Grassroot-Bewegung Fuß zu fassen. In Schützenvereinen, Kleingartenanlagen, bei der freiwilligen Feuerwehr und überall wo es sich anbietet. Wir freuen uns sehr über den Aufbau antifaschistischer Strukturen in Brühl und sind gespannt, welche Erfahrungen dort gemacht werden können.

Kurzbericht zur Demo “Sülz für alle” am 11.05

400 Menschen haben sich am 11.Mai im Kölner Stadtteil Sülz an der von der Initiative “Sülz für alle“. Wir haben unseren Teil dazu beigetragen, indem wir die Plakate der Initiative verteilt haben, mit vielen GenossInnen aufgetaucht sind und einen Redebeitrag zum Thema “Feminismus im Kontext des Rechtsruck und der Europawahl”.

Die Demonstration in Sülz war für uns keine “gewöhnliche” Aktion. Während wir bis jetzt hauptsächlich versucht haben konkrete Erfolge als Reaktion auf faschistische und rechte Aktivitäten zu erzielen haben wir uns in Sülz an präventiver Arbeit gegen den Rechtsruck beteiligt. Dabei fanden wir besonders gelungen, dass es eine gute Verbindung der radikalen Linken und der sülzer Bevölkerung gegeben hat, ohne dass unsere Standpunkte unsichtbar wurden.

Eine ausführliche Auswertung findet ihr auf der Seite von “Sülz für Alle”.

Wir werden demnächst noch den Text unserer Rede veröffentlichen.

Bericht von Aktionen gegen “die Rechte” am 1. Mai in Duisburg

Am 1. Mai sind wir nach Duisburg gefahren, um zusammen mit GenossInnen von der Aktion Brühl und der antifaschistischen Aktion Köln-Sülz, als Teil des “Rheinland-Fingers” den Aufmarsch der faschistischen Partei “Die Rechte” zu blockieren.

Leider konnten wir diesen Plan nicht umsetzen und mussten uns damit zufrieden geben, eine Kundgebung der Nazis zu stören. Für uns ein Grund sich an die eigene Nase zu fassen und genau auszuwerten, wie wir das nächste Mal erfolgreicher werden können.

An dieser Stelle verlinken wir noch die Auswertung der AG Antifaschismus der revolutionären Linken Duisburg, die sich an Aktionen von DSSQ beteiligten. Außerdem die Facebook-Seite vom antifaschistischen Bündnis RiseUp aus Duisburg. Wir wollen damit Akteure vor Ort zu Wort kommen lassen, um einen tieferen Einblick in ihre Arbeit zu ermöglichen.

Bericht von Aktionen gegen die AFD am 07.04

Wir haben am 07.04 zusammen mit GenossInnen von der “Antifaschistischen Aktion Köln-Sülz”, der “Aktion Brühl“, und der “Aktionistischen Unabhängigen Antifa” aus Mülheim den VIP-Eingang der AFD-Veranstaltung im Bürgerhaus in Kalk blockiert. Nachdem in einer unübersichtlichen Situation der Durchbruch durch eine Polizeikette gescheitert war, standen trotzdem wir gut genug, um eine wirksame Blockade aufzustellen. An diesem Tag ist kein AFD-Mitglied an uns vorbei in die Veranstaltung gekommen!

Zur Mobilisierung können wir feststellen, dass das Konzept, mit Plakaten, bei Bekannten und in politischen Gruppen zunächst zu einem offenen Treffen einzuladen, aufgegangen ist. Die offenen Treffen nutzen wir, um einen generellen Input zu geben und die Aktion selbst vorzubereiten.

Wir erklären uns solidarisch mit allen AntifaschistInnen, die an diesem Tag von Polizeigewalt betroffen waren oder im Nachgang der Aktion von Verfahren bedroht sind.

Offenes Treffen

28.03 // 18:00 // im Café Hopla (Steprathstraße 26 Köln Kalk)

Wir wollen die Eröffnung des Europawahlkampfes der AfD in Kalk verhindern und zeigen, dass wir ihre rassistische und neoliberale Propaganda nicht dulden.

Bei unserem offenen Treffen werden wir euch die neuesten Infos und einen Plan für den Tag  vorstellen. Außerdem wird es einen kurzen Antirepressionsvortrag und Getränke geben.

Ob wir Erfolg haben oder nicht, hängt vor allem von euch ab! Bringt soviele Leute wie möglich mit!

Wenn ihr auf das Bild klickt, könnt ihr das Plakat als PDF runterladen und selber drucken.