Bericht zu Aktion am 8. Mai

Am Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus haben wir zwei kleine, unangemeldete Aktion durchgeführt. Eine in Sülz und eine, wegen dem lokalen Bezug der Edelweißpiraten, in Ehrenfeld. Corona-bedingt wurden in Kleingruppen Aktionen durchgeführt: Stolpersteine wurden geputzt, Graffiti gemalt und Flyer verteilt. Es scheint so, als ob am Abend vorher antifaschistische Aktivist*innen ein Banner aufgehängt hätten.

Wir wollten am Tag der Befreiung mehr als Erinnern. Deshalb haben wir keine Kundgebung an einem Mahnmal angemeldet, sondern sind direkt mit den Leuten im Viertel in Kontakt getreten.

Außerdem hat die Erfahrung der letzten Wochen (kritischer Spaziergang im Rahmen des Aktionstages #NichtAufUnseremRücken, Drei Spontis tagsüber am ersten Mai etc.) gezeigt, dass wir auch tagsüber ungenehmigte, unangemeldete und illegale Aktionen machen können, wenn sie gut geplant sind.

Text auf dem Flyer:

Heute ist der 8. Mai, der Tag an dem die Wehrmacht 1945 bedingungslos kapitulierte. Dieser Tag wird auch als Tag der Befreiung gefeiert. Deshalb sind wir heute hier und wollen an die Opfer des Faschismus erinnern. Am Bahnhof Ehrenfeld wurden am 10.11.1944 13 Menschen ohne Gerichtsurteil öffentlich hingerichtet darunter der erst 16 jährige Bartholomäus Schink, sowie 4 weitere Edelweißpiraten.

Gleichzeitig wollen wir auch darauf aufmerksam machen, das rassistische Verfolgung und Ermordungen keineswegs der Vergangenheit angehören, wie z.B. der rechts-motivierte Anschlag am 19.2.2020 in Hanau zeigte.

Nie wieder Faschismus kann für uns nur bedeuten sich klar gegen Rechts zu positionieren und für eine solidarische Gesellschaft zu kämpfen.

Weiterhin fehlt es den Geflüchteten an den Außengrenzen Europas an Essen, Trinkwasser, Waschmöglichkeiten und einer angemessenen Gesundheitsversorgung. Social Distancing in Zeiten von Corona kann unter diesen Bedingungen nur ein schlechter Witz sein. Es kann nicht sein, das die Menschenrechte an den Außengrenzen Europas ihre Gültigkeit verlieren und Menschen in Not die Hilfe verweigert wird.

Der Tod flüchtender Menschen wird wissentlich in Kauf genommen und Seenotrettung kriminalisiert.

Deshalb fordern wir:

  • Der Tag der Befreiung muss zum gesetzlichen Feiertag werden und kein Ende der Erinnerungskultur

  • Die Evakuierung der Geflüchtetenlager und die sofortige Aufnahme aller flüchtenden Menschen

  • Legalisierung von Seenotrettung und Schaffung von sicheren Fluchtrouten

Zeigt Euch solidarisch , indem ihr z.B. Banner malt und somit unsere Forderungen im öffentlichen Raum sichtbar macht.

Positioniert Euch gegen rechte Hetze und beteiligt Euch an Aktionen der Seebrücke und diversen Antifa-Gruppen.

#LeaveNoOneBehind #SayTheirNames