Wir sind am 1.6. neben vielen anderen AntifaschistInnen aus ganz Deutschland nach Chemnitz in Sachsen gefahren, um den “Tag der deutschen Zukunft” zu stören und unseren Protest auf die Straße zu tragen.
Wir wollen euch im Folgenden kurz vom Tag berichten und ihn ein bisschen politisch auswerten. Der “Tag der deutschen Zukunft” ist einer der größten von der außerparlamentarischen, nationalsozialistischen Rechten organisierte Aufmarsch in Deutschland. Er findet seit einigen Jahren mit jeweils mehreren hundert militanten Faschisten in verschiedenen Städten statt. Dieses Jahr haben sich die Organisatoren der faschistischen Kleinstpartei “Die Rechte” dazu entschieden nach Chemnitz zu mobilisieren. Sie wollten damit wohl an die rassistischen Ausschreitungen des letzten Jahr anknüpfen. Auch wir sind nach Chemnitz gefahren, weil wir es wichtig finden sowohl die ostdeutschen GenossInnen in ihrem harten alltäglichen Kampf gegen den Rechtsruck zu unterstützen. Aber auch unseren Protest gegen den Rechtsruck, der sich in Sachsen besonders heftig zeigt, und das neue sächsische Polizeigesetz praktisch zu machen. Gerade die Wahlerfolge der Alternative für Deutschland in Sachsen zeigen nochmal die Notwendigkeit antifaschistischer Arbeit. Am Tag selber beteiligten wir uns an der Gegendemonstration und anderen Gegenaktivitäten. Die Demo, etwa 1000 Menschen, begleitete den Naziaufmarsch und griff diesen mehrfach mit Böllern an. Ein Blockadeversuch scheiterte am Großaufgebot der Cops. Nachdem sich die Nazidemo aufgelöst hatte wurde mehrfach von Auseinandersetzungen zwischen Antifaschisten und abreisenden Nazis berichtet. Die Cops schützen die Nazis mit einer absoluten Übermacht an Spezialkräften, machten den ganzen Tag über im ganzen Stadtgebiet Jagd auf Linke und ließen unterm Strich mal wieder keinen Zweifel daran für welches Team sie an dem Tag aufgelaufen sind. Die Rechte brachte für ihre Demonstration etwa 270 Teilnehmer auf die Straße. Das ist für einen bundesweit organisierten Aufmarsch nicht besonders viel und lag wohl daran das sie weder einen Schulterschluss zum “3. Weg” noch zur Alternative für Deutschland geschafft haben und auch nicht an die Dynamiken des letzten Jahr in Chemnitz anknüpfen konnten.
Für uns zeigt der Tag das ein entschlossener Antifaschismus der sich vom Staat nichts bieten lässt wichtiger ist den je! Unterstützt die ostdeutschen GenossInnen in ihren Kämpfen! Organisiert euch gegen den Rechtsruck !